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Festzeitung zur 1225-Jahr-Feier in Hochheim

Grußwort des Bürgermeisters der Gemeinde Hochheim

Bürgermeister Liebe Einwohner der Gemeinde Hochheim,

sehr geehrte Gäste und interessierte Bürger der Region!

Die Gemeinde Hochheim würdigt vom 13. bis 16. Mai 2004 in einer Festwoche die 1225-jährige Ersterwähnung der Gemeinde Hochheim. Unsere Gemeinde wurde am 13. März 779 in einer Urkunde König Karls zum ersten Mal genannt. König Karl schenkte dem Kloster Hersfeld, welchem der Bischof Lullus vorstand, Land in der Gemarkung Hochheim und die Hälfte des Fiskal 10.

Historisch gesehen ist Hochheim im Jahre 2004 also 1225 Jahre alt. Wenn die Siedlungen auf Hochheimer Gebiet siedlungsgeschichtlich auch weit älter sind, wie die im Heimatmuseum auf Schloss Friedenstein Gotha befindlichen Bodenfunde belegen, ist Hochheim also eine recht geschichtsträchtige Gemeinde. Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass unsere, dem Heiligen St. Nikolaus gewidmete Kirche, die Kirche des einstigen Wallfahrtsortes Hochheim ist. Aus dem Geschlecht der Herren von Hochheim stammt der wohl berühmteste Mystiker und Religionslehrer des Frühen Mittelalters, Meister Ekkehart de Hochheim.
Gemeinsam wollen wir Hochheimer in der Festwoche den 1225sten Geburtstag bei zahlreichen Veranstaltungen begehen. Neben fröhlichem Beisammensein soll unsere Veranstaltung geschichtliche Ereignisse und Abläufe in die Erinnerung zurückrufen und dem Geschichts- und Traditionsbewusstsein unserer Einwohner förderlich sein.
Ich wünsche Ihnen allen ein schönes Fest mit fröhlichen, aber auch besinnlichen Stunden.

Ihr Bürgermeister Gerhard Müller


Gemeinderat
Hocheimer Gemeinderat
(von links nach rechts: Rolf Janson, Jochen Müller, Jürgen Götz, Armin Reese, Gerhard Müller, Petra Rauch, Liane Weißenborn, Heidi Weise, Martin Weißenborn, Jörg Schack)

Grußwort der Landwirtschaft    Grußwort des Vorsitzenden der
Verwaltungsgemeinschaft
"Mittleres Nessetal”
Heiko Giese Viktor Zipproth

Liebe Bürgerinnen und Bürger, werte Gäste.

Unser Dorf feiert sein 1225jähriges Bestehen. Hochheim war von jeher ein von Landwirtschaft geprägter Ort. Mittlere und kleine einzelbäuerliche Höfe haben sehr lange das Ortsbild unseres Dorfes bestimmt.
Mit der Gründung der LPG "Freier Bauer" Hochheim begann ein neuer Abschnitt in der landwirtschaftlichen Produktion. Vor allem die Rinderzucht und Schweinehaltung betrieben die Genossenschaftsbauern in Hochheim.
Seit der politischen Wende ist unser Dorf ein wichtiger Baustein im Gefüge der Agrargenossenschaft Goldbach e. G., die den hauptsächlichen Teil der Flächen der Gemarkung Hochheim bewirtschaftet und mit der Arbeit im Stall auf dem Gebiet der Gemeinde Hochheim die Rinderzucht hier im Ort fortführt.
Für die Zukunft hoffen wir, dass unser Dorf sich weiter gut entwickelt und als ein positives Beispiel für einen landwirtschaftlich geprägten Ort stehen kann.

Heiko Giese
Vorstandsvorsitzender

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Hochheim, werte Besucherinnen und Besucher, sehr geehrte Gäste der 1225-Jahr-Feier der Gemeinde Hochheim.

Als Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft “Mittleres Nessetal” möchte ich Sie alle auf das Herzlichste zu den Feierlichkeiten der Gemeinde Hochheim begrüßen.
Die Gemeinde Hochheim feiert in der Zeit vom 13. Mai 2004 bis zum 16.Mai dieses Ereignis. Hochheim ist damit die älteste Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft “Mittleres Nessetal”. Diese wurde 1992 gegründet und hat ihren Sitz in Goldbach.
Ich möchte allen Bürgerinnen und Bürgern danken, welche in der Vorbereitung sowie in der Festwoche Unterstützung gaben.
Ich wünsche allen ein paar schöne Tage in der Gemeinde Hochheim sowie den Organisatoren ein gutes Gelingen zu den Feierlichkeiten.

Viktor Zipproth
Gemeinschaftsvorsitzender



Hochheims Kirchengeschichte
Kirche

Die christliche Geschichte des Fleckchens Erde, das in der Urkunde Karls des großen von 779 erstmals als Hochheim bezeichnet wurde, geht wohl sogar noch einige Jahre weiter zurück. Schon um 734 soll ein Missionar, wohl ein Schüler des berühmten Bonifatius, Wiegbert mit Namen, hier den christlichen Glauben verbreitet haben.
Von einem Geistlichen, der tatsächlich ein Kirchenamt in Hochheim ausfüllte, ist erst im Jahre 1288 in der Chronik zu lesen. Von einem Gotteshaus aus dieser Zeit gibt es zwar keine exakten Überlieferungen, sicher ist aber, dass schon ein Vorgängerbau unserer heutigen Kirche, der allerdings schon 1516 durch ein neues Bauwerk ersetzt wurde, dem Heiligen Nikolaus gewidmet war. Genau 100 Jahre später, dies lässt sich sogar vor Ort durch eine Inschrift an der Südwestecke des Kirchenschiffes belegen, wurde noch einmal umgebaut.   

Man muss sich Hochheims Kirche damals aber nicht so beschaulich in Ruhe dastehend vorstellen, wie der heutige Eindruck vermitteln könnte.
Die Nikolauskirche war zu dieser Zeit durchaus stark frequentierter Wallfahrtsort, der Pilger von weither in Bußprozessionen anzog. Die Frommen verehrten hier als Reliquie die Hand des Heiligen Nikolaus, die an den Wallfahrtstagen öffentlich zur Schau gestellt wurde. Für die Kirchenmänner Hochheims selbst waren die Pilgerströme eine sehr ergiebige Geldquelle. Zum einen ließen sie reichlich Bußgeld im Opferstock, außerdem besaßen die Ortsgeistlichen ein exklusives Schankrecht und wussten dies mit Hilfe der Reisenden sehr gewinnbringend zu nutzen.
Nikolausfest
 Als Umbauten im größeren Stil und über bloße Reparaturen hinausgehend, finden sich in der Chronik die Erneuerung des Turmes 1792/93 und der Abriss der Freitreppe an der Südseite sowie die Verlegung des Aufgangs zur Orgel-Empore ins Kircheninnere 1872. 1861 wurde das Pfarrhaus neu erbaut, eine Leichenhalle entstand 1867. Hinweise auf eine Orgel in Hochheims Kirche finden sich schon 1662. Im Jahre 1828 schaffte man ein neues Instrument an, das aber schon 1867 durch eine Neuerwerbung im Wert von 700 Talern ausgetauscht wurde.  
Schon 1760 ist von zwei Glocken im Kirchturm die Rede, eine stammt angeblich aus der Wüstung Hautal. Diese, auf der eine Inschrift die Jahreszahl 1490 enthielt, wurde im letzten Jahr des 1. Weltkrieges eingeschmolzen. Die zweite aus dem Jahre 1806 stammende Bronzeglocke wurde 1926 bei einem Apoldaer Glockengießer gegen zwei Gußstahlglocken getauscht.
Baulich bleibt das Denkmal Kirche wohl künftig unverändert. So bleibt noch zu erwähnen, dass in den letzten Jahren eine Tradition, das Nikolausfest zur Ehrung des Namenspatrons wieder auflebt.
Pfarrer und Kirchenrat
Pfarrer Friedemann Witting (h.l.), Kirchenrat: Gerhard Häfner (h.m.), Wilfried Mänz (h.r.), Petra Rauch (v.l.), Kerstin Mühlbach (v.m.), Rita Schmähling (v.r.)


Meister Eckhart – weltberühmter Sohn
Ein Mann machte unser kleines Bauerndorf im Nessetal weit über die Grenzen des heutigen Thüringens als auch des jetzigen Deutschlands hinaus bekannt. Meister Eckhard von Hochheim gilt als einer der im Mittelalter angesehensten Religionsphilosophen und noch heute gelten seine mystischen Schriften als Quelle einer tiefen Weisheit und Erkenntnis.
Dass dieser Gelehrte früherer Zeiten tatsächlich ein Spross der Familie derer von Hochheim, und zwar unserem Hochheim bei Gotha ist, darüber herrscht mittlerweile Gewissheit. Noch im Unklaren aber scheinen die Gelehrten unserer Tage, ob Meister Eckhard um das Jahr 1260 auch tatsächlich hier das Licht der Welt erblickt hat. Aber was soll auch das Hin und Her über den Wiegenort des großen Denkers. Soviel steht fest und ist in Dokumenten verzeichnet: Bereits in jungen Jahren machte der Mönch des Dominikanerklosters in Erfurt von sich reden. Seiner geistigen Heimstätte in der jetzigen Landeshauptstadt Thüringens stand er ab etwa 1290 als Prior vor, schon 1298 wird er als Vikar von Thüringen erwähnt und definitiv ab 1300 lehrte er die geistliche Wissenschaft in Paris. Dies hatte den Erfolg , dass der Sohn kleiner Land-adeliger vom Papst Bonifatius zum Doktor ernannt, schließlich auch als Kritiker des Vatikans zuletzt in Straßburg und Köln wirkte. Damit schuf sich der fortschrittliche Denker auch Feinde; wahrscheinlich ist, das Meister Eckhard von Hochheim am 30. April des Jahres 1327 am Hof des Papstes im französischen Avignon gewaltsam zu Tode kam.
 
Kirche innen


Gedenktafel Nikolauskirche


Abenteuer Schilfboot: Dominic Görlitz
Schilfboot Als erster Archäologe bewies der in Hochheim geborene Dominic Görlitz, dass es mit einem Schilfboot, wie es die Seefahrer der Steinzeit benutzten, möglich ist, gegen den Wind zu kreuzen. Mit seinen originalgetreuen Schiffsnachbauten aus Schilf, Holz und Tuch "Abora" und "Abora II" segelte er mehrfach durch das östliche Mittelmeer auf den Spuren früherer Hochkulturen. Seine auf diesen Forschungsreisen gewonnenen Erkenntnisse über die Seefahrt in der Frühgeschichte Europas schrieb er in auch in Archäologenkreisen anerkannten Büchern nieder. Nach wie vor ist der heute in Chemnitz lebende Lehrer auch gern zu populär-wissenschaftlichen Vortragsveranstaltungen eingeladen.


Herren und Herrschaften in Hochheim
Herrenlos war Hochheim wohl nie, schon aus der Urkunde der ersten Erwähnung geht schließlich hervor, wem künftig die "villa hochaim" zu eigen sein sollte. Bischof Lullo vom Kloster Hersfeld ist als erster Herr von Hochheim aktenkundig.
Noch einige Jahrhunderte sollte das Land nördlich Gothas allein der Mutter Kirche gehören, vom 9. bis zum 12 Jahrhundert vertreten durch die Mainzer Erzbischöfe. Erst um 1150 taucht der Landgraf von Thüringen als erster weltlicher Herrscher über den Flecken Hochheim auf, aber auch er war nur ein Vasall der Kirchenfürsten in Mainz. Sich der Bürde des Zehnteneintreibens beim Bauernvolk entledigend, entlehnte der vorgenannte Landgraf Hochheim und seine Flur bald an kleinen Landadel, die ersten Ritter von Hochheim, die es zu einem herrschaftlichen Schloss im Dorfe bringen sollten.
Allerdings verstreuten sich die von Hochheims in Folge von Händeln, Heirat oder Höherberufung bald in alle Winde. Schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts taucht der Name in keiner Urkunde mehr auf. Damals war es gang und gäbe, den Namen dem neuen Besitz anzupassen, niemand kann also sagen, welcher Herr von Adel vielleicht einmal das Hochheim hinter seinem “von” einfach ausgetauscht hat. Zwischen 1209 und 1424 jedenfalls tauchen von Hochheims regelmäßig vor allem in den Akten und Büchern des Klosters Georgenthal auf.
Das weitaus bekanntere und erfolgreichere Geschlecht derer von Wangenheim bekam bald die Oberhand in Hochheim. Nicht nur dass Hans, Friedrich und Apel von Wangenheim 1503 allein zwei Drittel der Hochheimer Flur besaßen, konnten sie überdies sogar Gericht über die hiesigen Bauern halten. Beide im Ort existierenden Rittergüter fielen schließlich in Wangenheimer Hand.
Im Ort hinterließen die Lehnsritter heute kaum noch sichtbare Spuren, der Standort der Rittergüter ist nach wie vor ein Rätsel für Heimatforscher.
Zwar gaben die Herren von Wangenheim erst im Jahre 1882 ihr Patronat über Hochheim in die Hände des damaligen Deutschen Reiches. Formal aber gehörte unser Dorf im Nessetal zu diesem Zeitpunkt längst zum Herzogtum Sachsen-Coburg Gotha. Schon die erste herzogliche Schulreform von 1640 findet so auch in den Überlieferungen Hochheim betreffend ihren Platz. Die politischen Herrschaftsverhältnisse wechselten in Deutschland und somit auch in Hochheim noch mehrfach. Ein Herr von Hochheim allerdings trat nicht wieder auf die Bühne der Politik.

Das Schreckgespenst der Kriege
Gedenkblatt für Gefallene
Gedenkblatt für die Gefallenen des 1. Weltkrieges
Kriege und Übergriffe gehörten seit der Zeit der Ortsgründungen zu den ständigen Begleitern im dörflichen Leben. In unzähligen Fehden bekämpften sich die zahlreichen Lehnsherren und jeder Söldnertrupp fordert den Tribut von der Bevölkerung der Ortschaften im gerade durchstreiften Landstrich. Auch Hochheim blieb davon nicht verschont. Doch wie anderenorts auch, versuchten sich die Dorfbewohner frühzeitig selbst zu wehren. Für Hochheim ist belegt, das der Ort im Mittelalter von Wehr-Hecken und Wall-Gräben umgeben war. So wusste die Dorfwehr, die ebenfalls für diese Zeit überliefert ist, das Dorf zumindest gegen kleine Trupps von Marodeuren oder Räuberbanden zu verteidigen.
Extreme Übergriffe von Soldaten sind aus dem Dreißigjährigen Krieg überliefert. Beschrieben werden diese von 1632 bis 1650 in Gotha und der Umgebung, also sogar noch zwei Jahre nach dem historischen Friedensschluss. So lange herrschte auch in Hochheim Willkür und Gewalt. Es ist bekannt, dass der Hochheimer Valentin Merten bei einer Plünderung von Soldaten erschossen wurde. 1638 erwürgten Landsknechte die Jungfer Barbara Merten, nachdem sie vergewaltigt worden war. An ein normales Leben war 3 Jahrzehnte lang nicht zu denken, die jungen Dorfbewohner kannten bald keinen Frieden mehr. Ausgeplündert bis aufs Letzte aßen die Menschen Rattenfleisch zu Baumrinde oder Wurzeln.
 
Kriegerdenkmal Schließlich gipfelte das Kriegsleid im Leben der einfachen Menschen in den beiden Weltkriegen. Allerdings ist überliefert, dass die Hochheimer zu Beginn des Ersten Weltkrieges noch durch besonderen Patriotismus bei der Sicherung der Kriegsressourcen auffielen. 44 Männer zogen aus unserem Ort an die Front, von denen 24 ihr Leben verloren.
An den Fronten des Zweiten Weltkriegs starben 35 junge Männer aus Hochheim, vier Hochheimer ließen im Bombenhagel auf Gotha ihr Leben. Außerdem wurde in Hochheim selbst eine Frau von einem Militärfahrzeug überfahren.
Es bleibt, alles dafür zu tun, dass dies die letzten aus Hochheim stammenden Opfer eines Krieges bleiben.
 

Der Kriegerverein zu Hochheim

Kriegerdenkmal

Nach dem Krieg 1870/71 gründete Willy Janson den Verein und war lange Zeit dessen Vorsitzender. Die Mitglieder errichteten das Denkmal auf dem Kirchplatz zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkrieges.

Das verheerende Kriegsgefolge

Kriegerdenkmal Nicht allein die Söldnertrupps zogen verheerend übers Land. In ihrem Gefolge hatten sie oft einen unsichtbaren Todesboten: An den Rand der Existenz brachten das Dorf vor allem die Pestwellen des Mittelalters. So ist in kirchlichen Sterberegistern festgehalten, dass 1566 150 Hochheimer dem Schwarzen Tod zum Opfer fielen. 1625 - im Wüten des Dreißigjährigen Krieges - raffte er sogar 169 Einwohner dahin. Jeder Zweite starb in jenen Jahren an der Krankheit. Das Dorf, in dem damals kaum mehr als 300 Menschen gelebt hatten, war so fast entvölkert.
Die Pest ist sicher nicht allein als Folge von Not und Elend in Kriegszeiten zu sehen auch die mangelnden hygienischen Bedingungen taten das Ihrige zu den verheerenden Ausmaßen der Epidemien in dieser Zeit. Das Kriegerdenkmal, einst für die Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet, wird am 13. Mai nach dem Festgottesdienst neu geweiht werden. Es soll danach als Mahnmal für die Opfer beider Weltkriege stehen. An dieser Stelle Dank allen, die dies durch ihre Spenden ermöglichten.
 


Das dörfliche Leben und Traditionen von damals
Dörfliches Leben und Traditionen
Als Bauern haben sich die ersten Siedler auf den Terrassen oberhalb der sumpfigen Nesseniederung sesshaft gemacht. Und der bäuerliche Alltag bestimmte mehr als 1000 Jahre lang das Leben im Dorf Hochheim.
Über die Landwirtschaft der Franken, die Hochheim gründeten, ist kaum etwas bekannt. Erst für das Mittelalter geht aus den Aufzeichnungen über die zahlreichen Abgaben an die Lehnsherren hervor, dass die Hochheimer Bauern neben dem Anbau von Getreide und Feldfrüchten aller Art auch die Färberpflanze Waid und sogar Wein anbauten sowie allerlei Vieh hielten. Dass man damit über die Runden kommen konnte, beweist das Jubiläum, das wir jetzt begehen.
Dampfpflug
Getreideeinfuhr Beschwerlich allerdings machten den Alltag nicht nur die Arbeit auf dem Feld und im Stall und die horrenden Steuern, Zehnten und Frondienste. Immer wieder vernichteten Wetterunbilden Ernten, befielen Schädlinge Pflanzen und Tiere. Pause am Feldrain
Dreschmaschine Mehrfach wechselte die Art und Weise des landwirtschaftlichen Arbeitens. So sind die Flurnamen auch in Hochheim Ergebnis der Dreifelderwirtschaft und dienten den Bauern zur Kennzeichnung der weit verstreut liegenden Ackerflächen. Diese blieben als Bezeichnung der Flurstücke auch unter der großflächigeren Bewirtschaftung durch LPG oder Agrargenossenschaft erhalten. Den größten Wandel erlebte vor allem der Feldbau in den letzten fünfzig Jahren. Seine Anfänge lassen sich an den Fotos sehr gut nachvollziehen.
Doch Dorfleben spielte sich nicht nur in der Landwirtschaft ab. Große Bedeutung besaß die Nachbarschaft. Das Privileg, Nachbar genannt zu werden, musste erworben werden, beispielweise durch Stiftung von Feuerwehrgerätschaften wie Eimern oder Leitern.
Diese wurden auch dringend benötigt, denn Brände waren für bäuerliche Siedlungen immer eine große Gefahr. So brannte auch Hochheim wie die Aufzeichnungen zeigen, gleich mehrfach teilweise oder ganz nieder.

Maienfeste
Pferde Kuh
Maifest Pferde Mit buntgeschmücktem Umzug und den traditionellen Historienspielen ging es munter durchs Dorf hin zum Festplatz mit dem Maienbaum. Leider wird der Wonnemonat seit Jahrzehnten schon nicht mehr so traditionell begrüßt. Die Fotos aus den Jahren 1952 bis 1956 zeigen neben der Pracht auch das Ende der Maienfeste in Hochheim. Von der Tradition ist allein noch der Maibaum, der alljährlich den Festplatz schmückt, geblieben.


Traditionen und Feste in Hochheim
Kirmes Laubmann
Kirmeskneipe

alte Kirmes Neigte sich die bäuerlichen Feldarbeit dem Ende, waren Scheune und Keller gut gefüllt, hat man früher drei Tage lang gefeiert - und feiert heute immer noch.
Laubmann Laubmann

Jährlich am Pfingstmontag führen die Vorkonfirmanden den Laubmann durch das Dorf.
Laubmann Laubmann


Vereine in Hochheim und Umgebung

 Jägerschaft Hochheim
Die Jägerschaft Hochheim besteht seit 1991und bejagt die Gemeindeflur als Pächter der Jagdgenossenschaft Hochheim. Den Weidgenossen Gerhard Müller und Klaus Möller stehen zwei Jagdberechtigte und zwei Jagdhornbläser zu Seite. Mit ihren vierbeinigen Jagdhelfern der Rassen Deutsch-Drahthaar, Irish Setter und Jagdterrier schränken die Hochheimer Jäger die Bestände von Schwarzwild, Fuchs, Dachs und Marder ein. Sie verzichten aufgrund der Bestandsgefährdung zur Zeit darauf, Niederwild zu jagen. Jägerschaft
von links nach rechts: Gerhard Müller, Thomas Trenkelbach, Klaus Möller, Jörg Möller, Dagmar Wandel, Jochen Müller

 Heimat- und Traditionsvereines Hochheim e. V.
Heimat- und Traditionsverein
v.l.n.r.: vordere Reihe: Nicole Löwe, Alexander Erlebach, Veronika Otto, Peggy Wietschel, Celine Alder, Richard Sülzenbrück, Maria Sülzenbrück, Juliane Rauch, Dana Tausch
mittlere Reihe: Jaqueline Otto, Maria Rohbock, Christin Jarzumbek, Catherine Alder, Melanie Ackermann, Franziska Böhnhardt, Daniela Neitzel, Jaqueline Bley, Christian Palas, Stephan Creuzburg, Daniel Schmidt, Thomas Skowronek,
hintere Reihe: René Frech, Mathias Stoll, Florian Cott, René Zeitsch, Marco Vollroth, Michael Kilian, Christian Olschok, Frank Müller, Falko Klein, Thomas Creuzburg, Sebastian Haake, Jens Perchner, Mathias Kilian
Nachdem die Tradition der Kirmes in Hochheim jahrelang eingeschlafen war, dieses Fest in anderen Dörfern aber immer das Highlight des Jahres ist, riefen zunächst 21 Hochheimer Jugendliche die Kirmes 2001 wieder ins Leben. Als Auftakt zelebrierten die 16 bis 24-jährigen eine Fahnenweihe im August 2001. Schon die erste Kirmes im selben Jahr wurde ein solcher Erfolg, dass die Kirmesgesellschaft beschloss, einen eigenen Verein zur Pflege des traditionellen Festes zu gründen. Die Gründungsurkunde des Heimat- und Traditionsvereines (HTV) ist auf den 3. November 2001 datiert. Mit einigen weiteren erfolgreichen Veranstaltungen wie Discos machte der Verein weiter auf sich aufmerksam. Bald engagierte sich der Verein immer aktiver für das kulturelle Dorfleben und gestaltete zusammen mit der Gemeinde auch die Rentnerweihnachtsfeier. 2003 schließlich organisierten die Vereinsmitglieder auch einen Faschingstanz im " Gasthaus Michael", der in diesem Jahr bereits erfolgreich wiederholt wurde. Außerdem stellte der im wahrsten Sinne des Wortes junge Verein schon ein Kinderfest auf die Beine. Nicht zuletzt sorgte der gute Zuspruch bei den Veranstaltungen und die Freude, die die Gäste dort hatten dafür, dass der HTV mittlerweile 33 Mitglieder zählt und so hofft, noch lange für Unterhaltung und den weiteren Erhalt festlicher Traditionen im Dorf zu sorgen.

Freiwillige Feuerwehr Hochheim e.V.

Jugendfeuerwehr
Jugendfeuerwehr
v.l.n.r: vordere Reihe: Mathias Kilian, Stefan Lempke, Ralf Kiewitt, ?, Toni Gewalt
hintere Reihe: Steffen Kiewitt, ?, Christian Rauch, Rolf Janson, Phillipp Weißenborn, ?, Björn Mänz, Michael Kilian

Feuerwehr
v.l.n.r.: vorn: Andreas Kiewitt, Ralf Kiewitt, Marco Vollroth, Christian Olschok, Michael Kilian, Falko Klein, Jan Creuzburg,
hinten: Jens Weißenborn, Rainer Weißenborn, Torsten Jarzumbek, Kai Michler, Mathial Kilian, Jens Perchner, Marc Weißenborn, Steffen Kiewitt

Der heute 60 Mitglieder zählende Feuerwehrverein Hochheim beschränkt seine Aktivitäten nicht nur auf Brandschutz und technischen Hilfsdienst sondern gestaltet auch die gesellschaftlichen Höhepunkte für die Einwohner des Dorfes maßgeblich mit. Der Verein kann überdies au einen beträchtlichen Mitgliederzuwachs stolz sein. Hatte er am 6. 3. 1998 30 Gründungsmitglieder, so stehen heute bereits 60 Namen in den Mitgliedslisten.
Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr nahm bereits 1996 ihren Dienst in der heutigen Form auf. Damals übernahmen Ortsbrandmeister Jens Weißenborn und sein Stellvertreter Steffen Kiewitt die Truppe der früheren Ortsfeuerwehr und organisierten diese um. Dazu wurden auch einige Einsatzmittel neu besorgt, zum Beispiel verfügen die Brandbekämpfer seit Dezember 1997 über ein neues Kleinlöschfahrzeug. Außerdem erhielte die aktiven Kameraden Einsatzkleidung nach modernen Sicherheitsrichtlinien sowie die entsprechende Ausrüstung.

Kleintierzuchtverein Hochheim e.V.

Das kulturelle Leben im Dorf von jeher aktiv mitbestimmt hat der Kleintierzuchtverein Hochheim e. V. Ein Höhepunkt nicht nur für die Züchter selbst, sondern auch für Jung und Alt in Hochheim sind seit der Vereinsgründung 1963 die alljährlichen Vereinsschauen im Dezember. Als Tradition lebte in den letzte Jahren auch das Hähnekrähen im Mai wieder au. Und nicht zuletzt sind die derzeit 25 erwachsenen und 12 jugendlichen Mitglieder auch bei der Gestaltung von Kinder- und Dorffest immer mit aktiv. Darüber hinaus sind die Zuchtfreunde auch in ihrem eigentlichen Metier sehr rührig und durchaus erfolgreich. An zahlreichen Tierschauen von der Regionalebene bis hinauf zu internationalen Zuchtvergleichen haben sich Züchter aus Hochheim bereits beteiligt, manche Trophäe wurde dabei auch errungen.
Kleintierzuchtverein

Paul Ring
Hochheims ältester Bürger und Zuchtfreund Paul Ring

Kleintierzuchtverein
v.l.n.r.: vorn: Tino Tausch, Björn Mänz, Nick Hahn, Phillipp Weißenborn, ?
hinten: Falko Klein, Ulf Merten, Wolfgang Meyer, ?, Detlev Krause, Sigurd Hoffmann, Manfred Hahn, ?, ? Ludwig, Winfried Wagner, Wilfried Mänz


SV BLAUWEISS GOLDBACH/HOCHHEIM e. V.
Handball ist der Hochheimer Volkssport seit der Gründung des Sportvereins “Eintracht” 1947. Anders als heute war Handball damals Freiluftsportart und wurde auf dem Großfeld (Siehe Foto links ) gespielt.
Schon 1965 schloss sich Eintracht Hochheim mit den Goldbacher Handballern zum SV Blauweiss Goldbach /Hochheim zusammen. Nachdem die 1. Männermannschaft noch 1968 Großfeld-Bezirksmeister geworden war, verlegte man den regulären Spielbetrieb schon bald darauf in die Halle, wo auch 1971; 1975 und 1977 Bezirksmeistertitel errungen wurden. 1987 trennte sich der Gesamtverein wieder in zwei Ortsvereine, so dass die Hochheimer Handballer vorübergehend nur Gäste in der gemeinsam erbauten Halle in Goldbach waren. Allerdings schon 1998 fusionierten die beiden Vereine bereits wieder. Als Großfeldhandballer aufgewachsen (Foto oben 1. v. l.), machte sich Winfred Wagner über die gesamte Zeit um den Ballsport in Hochheim verdient. Auch heute widmet er sich dem sportlichen Nachwuchs aus Hochheim, wie das aktuelle Foto rechts belegt.

Eintracht

Blauweiß Goldbach/Hochheim


Schützenverein Westhausen 1991 e.V.
Seit dem 19.11.1991 hat auch der Schießsport in Hochheim seine Anhänger, die beim Verein in Westhausen aktiv sind. Zu den Vereinsgründern gehörte der Hochheimer Gerhard Jenke. Heute betreiben sechs Hochheimer, darunter auch der Vorsitzende des Schützenvereins, Armin Reese, aktiv das Sportschießen. Dazu wurde 1993 in Eigenleistung von den Vereinsmitgliedern ein Trap - Schießstand im benachbarten Westhausen errichtet. Insgesamt zählt der Schützenverein heute 25 Mitglieder, darunter neben Sportschützen auch Jäger. Schützenverein Westhausen
v.l.n.r.: vorn: Klaus Gewalt, Peter Schrauf, Jochen Müller, Manfred Wohner, Gerald Reinhardt, Dietmar Kilian, Gunther Böse, Meinhardt Elmrich, Peter Kanzler, Sven Heuer, Jochen Hähnlein, Frank Müller, Manfred Duda, Olaf Jenke
hinten: Jörg Ehrhardt, Siegfried Steinkopf, Armin Reese, Egon Monkowius